Jeden Sonntag gestaltet jeweils eine Pfarrgruppe ein Fastentuch, das im Kirchenraum aufgehängt wird.
1. Fastensonntag: Fasten heißt: den Kompass neu ausrichten
Der erste Fastensonntag lädt uns ein, unseren inneren Kompass neu auszurichten. Unser Herz kann zu einem lebendigen Kompass für unser Leben werden, wenn wir uns dankbar daran erinnern, dass Gott und andere Menschen uns die Voraussetzungen dafür geschenkt haben. Die Lesung aus dem Buch Deuteronomium (Dtn 26,4-10) beschreibt, dass das Volk Israel die Früchte der Arbeit Gott darbietet, verbunden mit dem Dank für die Befreiung aus Ägypten. Die Dankbarkeit macht das Herz frei von einer Fixierung auf sich selbst und für eine Orientierung an Gott.
Es gibt Versuchungen, die den inneren Kompass aus dem Gleichgewicht bringen können. Jesus widersteht ihnen, wie das Evangelium (Lk 4,1-13) beschreibt: das Materielle darf nicht an höchster Stelle stehen: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von jedem Wort aus Gottes Mund“, denn geistige, soziale, moralische Werte und der Glaube sind mindestens ebenso wichtig. Auch die eigene Macht darf nicht an höchster Stelle stehen: Gott ist der Herr. Schließlich ist der Hochmut eine Falle: Dass Gottes Engel uns behüten, heißt nicht, dass wir nicht trotzdem Menschen bleiben, verletzbar sind und Verantwortung für unser Handeln tragen.
Die Symbole auf dem Fastentuch zeigen die Grundhaltung des Fastens, das nicht nur den Verzicht auf Essen bedeutet, sondern vor allem, eine feste Haltung zu gewinnen: die Hände strecken sich nach oben zu Gott und bringen die Früchte dar, das Herz ist der Kompass, der zu Gott führt; Brot, Krone und Flügel stehen für die drei Versuchungen, nämlich durch eine vorrangige Orientierung am Materiellen, an Macht und am Hochmut den inneren Kompass falsch auszurichten. Die zweite Lesung aus dem Römerbrief (Röm 10,8-13) bringt das zum Ausdruck: Es ist Jesus, der die Orientierung gibt. Den Kompass neu ausrichten heißt also: Wir sollen mit dem Herzen glauben und mit dem Mund bekennen, also fest zu unserer Orientierung an Christus stehen.
2. Fastensonntag: Das Gewand von Jesus wurde leuchtend weiß.
Wir wollten Jesus in seinem strahlenden Gewand, aber ohne Körper, als helles Licht darzustellen. In unserem Evangelium in einfacher Sprache stand: „Beim Beten fing das Gesicht von Jesus an zu strahlen. Wie die Sonne. Das Gewand von Jesus wurde leuchtend weiß.“ Als Kontrast dazu haben wir versucht dunkle, düstere Wolken darzustellen aus der die Stimme mit der Botschaft kam: „ Jesus ist mein geliebter Sohn, auf ihn sollt ihr hören.“ Durch die Lichterkette ergibt sich ein wunderschöner Effekt. Durch die Reflexion der Lichter auf dem Tuch sieht es ein bisschen nach Sternen und Universum aus.
3. Fastensonntag: Der Feigenbaum
Im Gleichnis vom Feigenbaum zeigt uns das Evangelium:
Wir können uns noch verbessern; auch wenn wir noch nichts geschafft haben:
Gott gibt uns eine neue Chance. Und auch die Kraft zu wachsen.
Noch haben wir Zeit.
Lassen wir uns düngen und bringen wir Früchte für die Welt.