Vor Weihnachten 1945 entwarf Oskar Kokoschka ein Plakat, das er auf eigene Kosten in der Londoner U-Bahn anbringen ließ, wo er im Exil lebte. Es zeigt Jesus am Kreuz, aber nur mit einer Hand festgenagelt. Die andere reicht er Kindern. Eines dieser Kinder berührt mit dem Mund die Hand Jesu. Es ist nicht auszumachen, ob das Kind die Hand küsst oder davon abbeißt. Letztere Deutung erscheint mir angesichts der Zeitumstände naheliegender zu sein.
Jesus verschenkt sich als Nahrung für die Leidenden, die Hungernden nach Brot aber auch für die Hungernden nach innerem, vollem Leben.
„Das ist mein Fleisch, das ist mein Blut – hingegeben“, sagt Jesus.
Genau daran erinnert Fronleichnam: Jesus, das Brot des Lebens, das Brot für die Welt, will, dass wir seiner gedenken, damit wir werden wie er, damit wir uns hingeben für die Menschen um uns. „Werdet ein gutes Stück Brot für die vielen Menschen in dieser großen Stadt“ wiederholte der ehemalige Wiener Bischofsvikar Joseph Zeininger gebetsmühlenartig bei fast jedem Gottesdienst. Damit alle satt werden. (Pfarrer Franz Herz)
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