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Zweite Station – Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern
Second Station: Jesus bears His cross

Auf viele Weisen haben Menschen andere Menschen ums Leben gebracht, seit Kain seinen Bruder Abel erschlagen hat. Der Tod am Kreuz ist eine besonders qualvolle Art des Sterbens.

Die Römer übernahmen die Todesstrafe der Kreuzigung von den Puniern und beschränkten sie auf Fremde. Römische Bürger durften nicht gekreuzigt werden. Jesus war für das Römische Reich ein Fremder, und so vollzog sich an ihm jener schreckliche Ritus einer langsamen Tötung, der mit Geißelung und Dornenkrönung begonnen hatte.

Die zur Kreuzigung Verurteilten mussten in aller Regel das Querholz des Kreuzes selbst zur Richtstätte tragen. Auch Jesus trug auf diese Weise sein Kreuz, wie das Evangelium bezeugt.

Die Last des Kreuzes Jesu ist Ausdruck der Last von Schuld und Leid der Menschen, die Jesus mitleidend und sühnend auf sich genommen hat. „Sehet ihn aus Lieb’ und Huld Holz zum Kreuze selber tragen“, singt der Doppelchor am Beginn der Bachschen Matthäuspassion, und der Chor der Knaben fügt deutend die Worte hinzu: „O Lamm Gottes, unschuldig … All Sünd’ hast du getragen …“

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Humans have killed other humans in many different ways ever since Cain killed his brother Abel.  Death on the cross is a particularly agonizing way to die.

The Romans took on the practice of death by crucifixion from the Carthaginians and it was reserved exclusively for foreigners.  It was not allowed to crucify Roman citizens.  Jesus was a foreigner to the Roman empire and, therefore, He was executed according to the ritual of a slow death, which began with His torture and crowning with thorns.

As a rule those sentenced to crucifixion had to carry the crossbeam to the site of execution themselves.  Jesus as well had to carry His cross in this manner as the Bible testifies.

The burden of the cross is an expression of the burden of the sin and suffering of mankind which  Jesus took upon Himself out of sympathy for us and to atone for our sins ...

Wenn wir hier sehen, wie Christus „die Hände nach dem Kreuz ausbreitet, mit wehmütiger Sehnsucht das Auge zu ihm erhebt, da wird uns klar, er ward geopfert, weil er es selbst gewollt hat“. „Er umfasste“ und „umarmte … sein Kreuz …“ und rief aus: „Komme, geliebtes Kreuz, denn siehe, seit dreiunddreißig Jahren habe ich dich gesucht!“ Das äußere Geschehen erhält so durch die Haltung Christi einen inneren Sinn: seine Sehnsucht nach dem Kreuz. In schroffem Gegensatz hierzu erscheint das Getümmel der Menschen um ihn mit ihren drohenden Gebärden als Ausdruck der Bosheit.

Die aus Christus, den beiden Schergen und dem Kreuz gebildete Dreieckskomposition mit den Händen Christi, dem Kreuz und dem grünen Baum genau in der Mittelachse übereinander bewirkt eine bedeutungsvolle, denkmalhafte Erstarrung des Augenblicks. Die Aktion selbst als Bedrängnis Christi kommt im Gegeneinander der Massen von links nach rechts, aber auch nach vorn mit plastischer Kraft zum Ausdruck.

Betrachtungsgedanken: Dr. Egon Kapellari (Übersetzung/Translation: Heidi Fink-Steinwender); Dr. Rittinger
Erstellt am 13.2.2008