Zusammenfassung der Bibelrundenreihe 2009/2010:
"
Selten Gehörtes aus dem Alten Testament"

Am Montag, 5. Oktober 2009 ging die neue Bibelrundenreihe zum Ersten Testament in die erste Runde.
Seither hat sich einiges getan.

 

Ester

Der Inhalt des Buches Esther

Das Buch führt uns in die Hauptstadt des damaligen persischen Reiches, nach
Susa (im Südwesten des heutigen Irans) in die Zeit des persischen Königs Ahasveros.
Mit großer Wahrscheinlichkeit bezeichnet dieser hebräische Name den Perserkönig,
den wir besser unter seinem griechischen Namen Xerxes I. kennen8 und der
von 486 bis 465 v. Chr. regierte.
Zu Beginn des Buches erleben wir, wie Ahasveros die Königin Vasti verstößt,weil sie ungehorsam war.
Dann braucht er Ersatz und wählt Esther, ein Jüdin, die als Waise bei ihrem Cousin Mardochai, einem Hofbeamten, aufgewachsen ist.
Einige Zeit später wird ein anderer Hofbeamter mit Namen Haman von Ahasveros
in eine hohe Stellung befördert. Alle anderen Höflinge müssen ihm huldigen,
aber Mardochai weigert sich. Darüber erzürnt, beschließt Haman, sich zu rächen:
nicht nur an Mardochai, sondern gleich an allen Juden im persischen Reich. Er erwirkt
bei Ahasveros ein Gesetz, dass an einem bestimmten Tag der durch as Los bestimmt wird, alle Juden im Reich getötet werden sollen.
Als Mardochai davon erfährt, ruft er Esther auf, ihre Stellung zu nutzen, um die
Juden zu retten. Die Königin Ester riskiert im entscheidenden Augenblick ihr Leben, indem sie unangemeldet beim König für ihr Volk interveniert, obwohl man sich ihm nur auf seinen Ruf hin nahen durfte. Der Plan gelingt, Ester wendet durch ihren Mut die drohende Gefahr ab.Der König kann ein einmal erlassenes Gesetz
nicht wieder aufheben, auch wenn er erkannt hat, dass es falsch ist. So erlässt er ein
zweites Gesetz, das den Juden die Selbstverteidigung erlaubt, und so werden die
Juden nicht nur nicht getötet, sondern können sogar ihre Feinde besiegen.
Zur Erinnerung an dieses Ereignis stiften Esther und Mardochai das „Purimfest“,
abgeleitet von Purim, d. h. „Lose“, weil Haman den Tag für die Vernichtung der Juden
ausgelost hat. Dieses Fest wird übrigens bis heute in Israel gefeiert und erinnert
äußerlich stark an Karneval.

 

Gedanken zum Buch Ester

Das Buch Ester ist keines in dem uns die frommenThemen nur so anspringen, Gott wird im Text nicht einmal erwähnt. Untypisch für die Bibel, aber vielleicht ist die Geschichte gerade deshalb so nahe.
Ich nehme einmal an niemand von uns hat zB. schon mal einen Dornbusch gesehen, der brannte, aber nicht verbrannte, wie Moses, oder seine Gebetsstunden im Bauch eines großen Fisches absolviert, wie Jona.
Wenn wir erzählen was wir mit Gott erlebt haben, sind das Dinge, die andere Menschen als „Zufall“ oder „glückliche Umstände „ bezeichnen würden.
Die Entscheidung ob wir Alltagserlebnisse als Zufall oder Gottes Handeln ansehen, ist eine Frage des Glaubens.
Wenn ich glaube, dass es Gott gibt und, dass er mit meinem Leben etwas zu tun hat, und dass er eine Beziehung mit mir haben will, dann besteht mein Alltag aus großen und kleinen Dingen die Gott in seinen Plan mit meinem Leben einbaut.

 Genau diese Erfahrung machen Ester und ihr Onkel Mordechai.
Gott ist in ihrem Alltag dabei und hat die Fäden in der Hand.

 Das Buch Ester zu lesen ist daher eine gute Übung.

 Wer gelernt hat, in diesem Buch, in dem Gott nicht erwähnt wird, Gottes Handeln zu erkennen, wird den eigenen Alltag besser verstehen und in Zeiten, in denen Unverständliches passiert, darauf vertrauen, dass Gott da ist und alles in der Hand hat.

 

Die Personen

Waschti und Ester:
Beide sind auf ihre Art Kämpferinnen für die rechte von Frauen.
Ester weiß sich von Gott gehalten, und betet zu ihm.

König:
machthungrig, schöne Frauen, abhängig von Beratern.
Will Ruhe im Reich. Wendehals.
Ist ein König seiner Zeit.

Haman und Mordechai:
Der eine geldgierig, machthungrig.
Der andere loyal, will sein Volk retten, vertraut auf Gott.

 

Wie aktuell ist die Geschichte?
- Es hat sich nicht viel geändert! (Korruption, etc...)
- Frauenrechte sind auch jetzt ein Thema.
- Fremde in einem fremden Land, Minderheit - Anpassung
- Charismatische Persönlichkeiten können etwas verändern.

 

Wie verwirklicht Gott seine Pläne?
- oft anders, als wir gerne hätten
- durch menschliches Tun
- Gott hat keine Hände außer unsere Hände
- Ester und Mordechai haben Vertrauen in Gott

 

Die Psalmen in den Osterliturgien

Hier finden Sie einen Überblick über Gründonnerstag, Karfreitag, Osternacht.

Hier finden Sie den Psalm am Gründonnerstag, Karfreitag und einen aus der Osternacht.

Aus den Arbeitsgruppen:

Gründonnerstag:
- auf sich wirken lassen, sehr schöne Sprache
- Dankgebet
- "Dank für die Errettung aus der Not"
- Verzweiflung => Ruhe => Dank
- verschiedenen Zeiten

Karfreitag:
- Zuversicht - Not - Jubel - Not - Verweis auf die Anderen - Jubel
- menschliche Note, Auf und Ab
- positive Schlusszusage

Osternacht:
- es sind teilweise schwierige Begriffe
- nicht fürchten, nicht sterben, sondern leben
- Er ist zum Retter geworden
 

Buch Rut
Das Buch Rut ist ein sehr kurzes Buch der Bibel, etwa vier Seiten. Es spielt zur Zeit der Richter, also vor der Königszeit.
Die Völker Israel und Moab sind verfeindet. Umso erstaunlicher ist die Geschichte der Moabiterin Rut.

Wir haben das Buch Rut einmal komplett durchgelesen.

Dann bearbeiteten kleine Gruppen die Kapitel 1 bis 3, jeweils mit den Aufgaben:
- Was verstehe ich nicht?
- Bei dieser Stelle ist mir eine wichtige Einsicht aufgegangen.
- Ich fühle mich persönlich und existenziell angesprochen.

Sie können das gerne selbst, allein oder in Gruppen ausprobieren.

Kapitel 1:
- wichtig für die Beteiligten ist spirituelle Führung und menschliche Beziehung
- Noomi kann loslassen (schickt ihre Schwiegertöchter weg)
- Nachfolge...Parallele zu Jüngern im NT
- Parallele zu Tamar, der Schwiegertochter des Juda
- weitere Parallelen in Jesaja, Gleichnis vom verlorenen Sohn

Kapitel 2:
- Beziehung der Menschen zu Gott wird angesprochen
- Gott nimmt Einfluss auf den Menschen - Führung
- Sorge um Arme ist mehr als Almosen
- Segenssprüche kommen auch im NT vor
- Vergleich Rut-Abraham ("zieh weg")
- Ähnlichkeit mit Brotvermehrung - Fülle der Dinge

Kapitel 3:
- Hauptmotiv: gegenseitiges Vertrauen Noomi-Rut-Boas
- Parallele: Palmsonntag: "alles, was du sagst, will ich tun"
- weitere Paralellen: Saum des Gewandes, "fürchte dich nicht", "der näher verwandte Löser" - Johannes+Jesus
- 6 Maß Gerste - Überfluss

 

Buch Jona
Nach dem Lesen von Kapitel 1 und 2 haben wir jeden Vers einzeln untersucht, was er mit unserem Leben zu tun haben könnte.

Kapitel 1, Vers 1+2
Jona = Taube (Geist, Friede)
Das Wort des Herrn erging an ihn...
Was ist mein Auftrag, was sind meine Herausforderungen?

Vers 3
Jona flieht. Er fühlt sich der Herausforderung nicht gewachsen.
Kommt das auch bei mir vor?
Wohin fliehe ich, wenn ich einen Auftrag Gottes nicht erfüllen will?

Vers 4
Die Flucht scheint geglückt. Aber irgendwann reagiert Gott.
Wie schauen Wind und Wellen in meinem Leben aus? Habe ich das Steuer in meiner Hand?

Vers 5
Jona verschwindet, er betet als Einziger nicht...

Vers 6
Kapitän ist ein Mann mit viel Erfahrung. Er probiert alles aus.
Habe ich auch einen eine solche Aufgabe?

Vers 8-11
Jona muss Farbe bekennen, und bekennt seinen Glauben.
Mache ich das in Krisensituationen?
Flucht ist zwecklos. Jona nimmt an, was nicht zu ändern ist.
Mit seinem Bekenntnis zu Gott kann er wieder als Prophet sprechen.
Er begibt sich wieder in die Hand Gottes.

Vers 15+16
Jona erlebt drei Abstiege - nach Jafo, ins Schiffsinnere, ins Meer.
Ist das ein Gott, vor dem ich Angst haben muss. Oder bin ich geborgen?

Kapitel 2
Das Gebet des Jona, ein Psalm, der später eingefügt wurde.

 

Sinnebenen

 - Geschichte von Jona (nicht historisch, sondern Lehrgedicht)
- Man kann dem Willen Gottes nicht entfliehen.
- Jona ist ein Gotteskämpfer (Bedeutung des Wortes "Israel" - Kampf von Jakob am Jabbok)
- Jona betet am Anfang des Sturms nicht. Und kommt dadurch in Schwierigkeiten.
   => Man schafft manches nur mit Gott. Gebet = Vertrauen auf Gottes Hilfe.
- Jahwe: Will Ninive, die Heiden warnen. Will Jona retten. Rettet die Seeleute.
   Gott ist für alle Menschen da, er liebt alle Völker. Alle sollen sich ihm zuwenden.
- Wie reagieren wir auf den Anruf Gottes?
- Kennen wir Situationen im Bauch des Fisches. Trauen wir uns zu klagen? Denn dann kommt Gottvertrauen!